Unmenschliche Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen in der Tierindustrie werden in den Medien als „prekär“, „grausam“, „brutal“, „erniedrigend“, „entsetzlich, beschämend und nicht zu tolerieren“ beschrieben und sogar mit „moderner Sklaverei“ verglichen.
Durch den hohen Produktionsdruck und die Arbeit in gekühlten Räumen gibt es in der Branche besonders hohe Raten von schweren Verletzungen und Erkrankungen (z.B. Durchblutungsstörungen, Weißfingerkrankheit, krankhafte Veränderungen an Gelenken und Sehnenscheiden, Infektionskrankheiten, Schnittwunden von Messern und Kettensägen). Teilweise werden Beschäftigte trotz Krankheit zum Arbeiten gezwungen.
Weitere Probleme sind illegale Lohnabzüge (z.B. durch „Gebühren“ für Werkzeuge oder „Strafen“ für angebliche Fehler), extreme Lärmbelastungen sowie unmenschliche Arbeitszeiten und grauenhafte Wohnbedingungen. Der hohe psychische Leidensdruck in Schlachthöfen führt zu einer hohen Rate an Suiziden, Angststörungen, Suchterkrankungen und posttraumatische Belastungsstörungen.
Während die Tierindustrie großen Einfluss auf die Politik hat und Verbesserungen im Arbeitsschutz blockieren kann, sind viele der ausgebeuteten Beschäftigten Gastarbeiter/-innen ohne Deutschkenntnisse und können sich somit kaum gegen ihre prekären Arbeitsbedingungen wehren.